Power Automate
Expressions in natürlicher Sprache
Bis vor Kurzem beschränkte sich das Schreiben von Expressions auf eine strikte Eingabemaske. Mit dieser neuen Funktion ist es nun möglich, Expressions in natürlicher Sprache zu formulieren, sodass diese Prompts übersetzt werden und Copilot Vorschläge präsentiert. Um dieses Feature zu nutzen, wird Copilot-Zugriff benötigt. Einfache Abfragen kann die Neuerung ganz gut bewältigen, sobald sich aber der Komplexitätsgrad erhöht, gibt es noch Luft nach oben. In der öffentlichen Vorschauversion gibt es dies bereits seit Januar 2025, allgemein verfügbar wird das Feature im Mai 2025 sein.
Hier ein paar Beispielprompts, mit denen wir das Feature getestet haben:
Prompt | Expression |
---|---|
Combine name, title, created date formatted to dd.mm.yyyy, Adresszeile 1 and PLZ and separate | concat(item()?['Name'], '-', item()?['Title'], '-', formatDateTime(item()?['Created'], 'dd.MM.yyyy'), '-', item()?['Adresszeile1'], '-', item()?['PLZ']) |
Wenn der Eintrag älter als 3 Monate ist schreibe "deprecated", ansonsten schreibe das Alter des Eintrags | if(greater(item()?['Modified'], addDays(utcNow(), -90)), 'deprecated', sub(ticks(utcNow()), ticks(item()?['Modified'])))Eintragseach value by hyphens |
Wenn der Eintrag älter als 3 Monate ist schreibe "deprecated", wenn der Eintrag 2 Monate alt ist schreibe "in progress", wenn der Eintrag weniger als 1 Monat alt ist schreibe "new", ansonsten schreibe "to be done" | Dieser Prompt führte zu keinem Ergebnis: There was a problem creating an expression. Please rephrase your prompt and try again. |
Konnektoren als Favoriten markieren
Ab April 2025 ist die Funktion, Konnektoren als Favoriten zu markieren, allgemein verfügbar. Wird im neuen Designer auf das Pluszeichen geklickt, öffnet sich der Aktionsbereich und es kann nach Aktionen oder Konnektoren gesucht werden. Da die große Menge dieser Bausteine eine Suche nach dem gewünschten Element manchmal etwas erschwert, gibt es nun den Abschnitt „Favoriten“. Jeder Konnektor sowie jede Aktion können in diesem Abschnitt angezeigt werden, vorausgesetzt dieser oder diese ist als Favorit markiert. Die Favoriten werden nicht nur per Flow gespeichert, sondern standardmäßig im Bereich „Eine Aktion hinzufügen“ angezeigt. Diese Neuerung ist sehr praktisch, wenn man häufig zu ähnlichen Aktionen greift.
Process Maps
Mehr Transparenz, Effizienz und eine prozesszentriertere Fehlerbehebung verspricht sich Microsoft durch neuangekündigte Process Maps. In der Vorschauversion können diese im Automation Center in Power Automate ab April getestet werden. Die Process Maps stellen eine Prozessübersicht dar, die übergeordnete Flows mit allen zugehörigen Child- und Desktopflows inkludiert. Die Map ist in der Lage, Conditions zu erkennen und fehlerhafte bzw. nicht ausgeführte Flows sichtbar zu machen. Damit wird vor allem eine schnellere Fehlerbehebung ermöglicht. Wichtige Funktionen dabei sind die Runs View, mit der Flow-Runs nachverfolgt werden können, oder die Möglichkeit der Erstellung einer Process Map direkt aus einem Flow-Run. Wir sind gespannt, wie dieses Feature die Arbeit mit Flows verbessern kann. Es klingt zumindest sehr vielversprechend.
Power Apps
Erstellen von Plans mit dem Plan Designer
Seit Dezember 2024 kann diese Neuerung in der öffentlichen Vorschauversion getestet werden. Wir ließen uns natürlich auch ein paar Tests nicht entgehen. Um einen neuen Plan zu erstellen, klickt man auf die neue Registerkarte „Plans“ im Power Apps Portal. Der nächste Schritt ist die Beschreibung des Business-Case. Hier kann in einfachen Sätzen das konkrete Problem beschrieben und gegebenenfalls auch Dateien angehängt werden. Dann kann der Plan per Klick auch schon generiert werden.
Copilot fasst zuerst die Benutzerrollen des Business-Cases zusammen. In unserem Testbeispiel (Essensbestellung in einem Unternehmen), wurden Mitarbeitende sowie Lieferanten herausextrahiert. Erstaunlich ist hier, wie detailliert die Aufgaben der Teilnehmenden beschrieben werden. Jeder mögliche Schritt der Usergruppen wird von der KI aufgelistet. Nachdem diese Rollen vom User bestätigt werden, wird die Datenstruktur generiert. Diese Vorschläge können wieder angenommen werden und zuletzt werden Objektvorschläge erzeugt. Diese beinhalten empfohlene Power Apps und Power Automate Flows, welche zur Lösung passen. Eine Bestätigung dieses letzten Schritts vervollständigt den Plan und die einzelnen Tabellen und Objekte (zurzeit nur Apps) können erstellt werden. Der Plan selbst, sowie alle dazugehörigen Komponenten werden gesammelt in einer Solution angelegt.
Aufgeteilt wird diese Planerstellung auf drei Agents: Requirement Agent, Data Agent und Solution Agent. Diese übernehmen jeweils einen Part und arbeiten schlussendlich gemeinsam am Plan.
Fazit: Eine potenziell mächtige Funktion, welche im Aufbau der Anforderungsdefinition sowie Datenmodellierung schon sehr hilfreich sein kann. Vor allem die genaue Auflistung und Beschreibung der beteiligten Akteure sowie ein generiertes Datendiagramm bieten eine gute Grundlage der Lösungserstellung. Die Apperstellung hat noch Luft nach oben, diese unterscheidet sich kaum von den von Microsoft bereitgestellten Template-Apps. Auch auf die automatische Generierung von Flows sind wir schon sehr gespannt! Diese wird vermutlich mit der allgemeinen Verfügbarkeit im Mai 2025 erscheinen.
Ausgewählte Spalten auf mobilen Geräten herunterladen
Ab Juni 2025 gibt es in der öffentlichen Vorschauversion die Möglichkeit, Spalten auszuwählen, welche auf mobilen Geräten heruntergeladen werden können. Dies erleichtert die Offline-Nutzung von mobilen Apps. Je weniger Spalten ausgewählt werden, desto mehr Zeit wird gespart, da so die Daten schneller aufs Gerät gelangen. Im Offline-fähigen Maker Portal können die Spalten ausgewählt werden, das System schlägt entsprechende Spalten vor. Weiters werden im Maker Portal für jede Tabelle die Anzahl der heruntergeladenen Spalten sichtbar gemacht.
Schnelles Ausfüllen von Formularen mit intelligenter Einfüge-Funktion
Formulare in Model Driven Apps werden ab April 2025 mit einer neuen Funktion für die allgemeine Verfügbarkeit bestückt. Mithilfe von Copilot wird es möglich sein, einen ganzen Text zu kopieren und diesen dann mit dem Einfügen-Button in das Formular zu gießen. Die von der künstlichen Intelligenz generierten Optionen können angenommen oder ignoriert werden. Ziel ist es, die Dateneingabe so kurz wie möglich zu gestalten. In unserem Test konnte Copilot zwar den Titel, die Beschreibung und das Rating (Text: Sehr Gut) herausfiltern, nicht aber beispielsweise das Einreichungsdatum (Text: 01.02.2025) oder den Status (Text: In Bearbeitung). Zumindest für Textfelder kann diese Funktion nützlich sein.
Power Fx Functions
In der öffentlichen Vorschau können nun Power Fx Functions getestet werden. Diese können in Power Apps und Power Automate verwendet werden und ersetzen Low-Code-Plugins bzw. benutzerdefinierte Klassen des .Net Frameworks. Mit den neuen Functions können mit wenig Programmieraufwand (No-Code bis Low-Code) serverseitig Befehle im Dataverse ausgeführt werden. Unter anderem bietet dies einen Vorteil zur Vereinheitlichung und Skalierbarkeit, da die Functions in mehreren Apps und Solutions innerhalb von Power Apps wiederverwendet werden können.
Visualisierung mit Copilot
Um Daten übersichtlicher darzustellen, stellt Microsoft nun den „Visualize“-Button vor. Dieser kann Daten in ein interaktives Diagramm gießen, direkt in einer Model Driven App, ganz ohne die Anbindung von Power BI oder anderen Datentransformations-Tools.
Code View
Allgemein verfügbar ist ab März 2025 nun Code View in Power Apps Studio. Damit werden sämtliche Arbeitsschritte optimiert.
- Teilen und Bearbeiten von Code Snippets: Durch die neue Ansicht können Ausschnitte im Code ganz einfach kopiert und mit beispielsweise Teammitgliedern kommuniziert werden. Durch die einfache Copy & Paste-Möglichkeit, kann der Code von Control zu Control oder in weiteren Editoren kopiert werden.
- Verständlichkeit: Durch die detaillierte Ansicht wird es einfacher, die Funktion der App zu verstehen und nachzuvollziehen. Es kann nämlich jedes Control in der Code View angezeigt werden.
Modernisierte Create Page
Ein neuer Look wurde der Create Page im Power Apps Maker Portal verpasst. Als einheitliches Erscheinungsbild dient die neu gestaltete Seite für eine übersichtlichere Benutzeroberfläche und ein einheitlicheres Nutzerlebnis. Um die zuverlässigsten Startpunkte zu liefern, wurden die Optionen „Starts from“ bzw. „Starts with“ sorgfältig ausgesucht. Außerdem wurde die „Start with blank canvas“ Ansicht erweitert, sodass nun direkt ausgewählt werden kann, ob die App responsive, in Tablet- oder Phone-Größe sein soll. Ab April 2025 wird diese Ansicht zur Verfügung stehen.
Fazit: Keine Release Wave ist wie die andere
Obwohl auch schon bei vergangenen Release Waves neue Funktionen mit Copilot dominiert haben, setzt Microsoft jetzt noch einen drauf. Hier steht ganz klar die vereinfachte Eingabe und automatische Generierung von Inhalten im Vordergrund. Wir bleiben gespannt, wie sich die Neuerungen im Arbeitsalltag entwickeln und freuen uns auf die nächste Release Wave!