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Product Management: Öl im Getriebe der Software Entwicklung

09.04.2024 von Lisa-Marie Linhart
Was ist eigentlich
Software Entwicklung

Was braucht es, damit Projekte in der Software Entwicklung reibungslos ablaufen? Damit befasst sich bei smartpoint die Abteilung Product Management & Agile Services. Bereichsleiter Hans-Peter Leithinger erzählt im Interview, welche verschiedenen Aufgaben und Rollen sein Bereich umfasst und warum Product Management quasi das „Öl im Getriebe“ der Software Entwicklung ist.

Damit die Software alle Anforderungen erfüllt und gern genutzt wird, betrachten wir Projekte aus einer ganzheitlichen Perspektive, die auch UX-Design und Arbeitsprozesse umfasst. 

Kundennutzen optimieren: zentrale Aufgaben im Product Management

Was ist eure Aufgabe im Bereich Product Management und Agile Services?

Wir sorgen dafür, dass Projekte in der Software Entwicklung so reibungslos wie möglich funktionieren. Dafür analysieren wir, wo der Kunde aktuell steht und überlegen, wie wir die bestehenden Ressourcen bestmöglich nutzen und die besten nächsten Schritte für künftige Vorhaben setzen können. Wir betrachten ein Projekt nicht aus der technischen Perspektive der Softwareentwicklung heraus, sondern aus einer ganzheitlichen, organisatorischen Perspektive, die auch UX-Design und Arbeitsprozesse umfasst. Unser Bereich umfasst deshalb viele Rollen, die weit über das Produktmanagement hinausgehen und die quasi das Öl im Getriebe der Softwareentwicklung sind.

Welche Rollen sind das genau?

Beginnen wir beim Projektmanagement. Projekt Manager:innen achten darauf, dass Aufgaben "in Time and Budget” erledigt werden. Zudem müssen sie den Informationsfluss zwischen allen Entscheider:innen sicherstellen, damit Entscheidungen zeitgerecht getroffen werden können.

Product Owner und Scrum Master haben ähnliche Aufgaben. Ein Product Owner leitet die Entwicklung eines Produkts auf inhaltlicher Ebene – er oder sie „besitzt“ den Produkt-Backlog, in dem die Anforderungen und Aufgaben gesammelt werden. Ein Product Owner muss diese Aufgaben priorisieren und entscheiden, was man alles vorerst nicht macht. Das ist das Wichtigste, denn der größte Effizienzkiller ist, wenn man zehn Dinge parallel tut. Ein Product Owner hat daher die Aufgabe, diese zehn Dinge in eine Reihenfolge zu bringen, die sowohl aus Wertschöpfungssicht als auch aus technischer Sicht sinnvoll ist. Daher arbeitet er oder sie auch mit einem Scrum-Team zusammen.

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"Unser Bereich umfasst viele verschiedene Rollen, die weit über das Projektmanagement hinausgehen und die quasi das Öl im Getriebe der Softwareentwicklung sind."

Hans-Peter Leithinger

Iteratives Arbeiten nach Scrum: so effizient wie möglich

Arbeitet ihr immer nach Scrum?

Es kann auch Kanban sein, aber in der Regel nutzen wir Scrum. Unserer Erfahrung nach ist das der Modus, in dem man am wenigsten Overhead produziert und am ehesten in kürzester Zeit das tut, was man tatsächlich braucht.

Wie arbeiten Product Owner und Scrum Master zusammen?

Ein Scrum Master ist dafür verantwortlich, dass es ein effizientes System gibt, anhand dessen ein Product Owner sinnvolle Reihenfolgen festlegen und sie kommunizieren kann. Dieses System muss so aufgebaut sein, dass die Entwickler:innen sich auch einbringen und mitwirken und die Ergebnisse iterativ an den Kunden weitergeleitet werden können. Üblicherweise arbeitet man dazu in sogenannten „Sprints“, einem Zeitraum von wenigen Wochen. Das ist mittlerweile zu einem Industrie-Standard geworden.

Wie merkt man das als Laie?

Indem man laufend Updates zu einer verwendeten Software bekommt. Heutzutage bekommt man  für seine Apps alle paar Wochen ein frisches Update. Der Grund dafür ist, dass die Hersteller mit kurzen Release Zyklen arbeiten. Früher hat man ein „fertiges“ Produkt auf einem Datenträger gekauft und irgendwann konnte man sich dann im Internet ein Update oder eine neue Version runterladen, in der Funktionalitäten verbessert wurden.

Durch den technischen Fortschritt können wir nun anders arbeiten und laufend marginale Änderungen implementieren, oftmals ohne, dass sie den Endnutzer:innen überhaupt auffallen.

Ein Produkt, das gern verwendet wird: Start und Ziel der Software Entwicklung

Wie beginnen Projekte in der Software Entwicklung üblicherweise?

Wir überlegen gemeinsam mit dem Kunden, was die ersten Schritte sind, mit denen wir live gehen können. Das beginnt mit dem Proof of Concept, mit dem wir „beweisen“ können, ob die Idee gut ist und wo wir frühzeitig Verbesserungsbedarf entdecken. Was wir nicht wollen, ist sechs Monate an einem Produkt zu arbeiten und dann festzustellen, dass niemand damit happy ist. Damit wir das tun können, gibt es in unserer Abteilung UX-Designer:innen, die sich, schon bevor die Entwicklungsarbeit beginnt, überlegen, wie das Produkt designt sein muss, damit die Nutzer:innen ab dem ersten Verwenden einen Mehrwert daraus ziehen. Das ist nicht nur eine grafische Aufgabe, sondern vor allem eine konzeptionelle. UX-Design ist essenziell für die Produktentwicklung und sollte von Beginn an den gesamten Prozess begleiten, damit es bei jeder Änderung angepasst werden kann. Iteratives Vorgehen ist meiner Meinung nach zu bevorzugen, weil man die Komplexität von Anforderungen meist erst beim Umsetzen bemerkt und kurzfristig auf Veränderungen reagieren kann.

Wenn wir tatsächlich langfristig im Vorfeld ein Auftragsvolumen bewerten müssen, auf technischer und konzeptioneller Ebene, dann muss sich jemand intensiver damit auseinandersetzen. Dafür gibt es das Requirements Engineering, das uns ermöglicht, Anforderungen in einzelne Aufgaben zu zerlegen, um den Aufwand besser einschätzen zu können.

Was ist das Ziel eurer Arbeit?

Unser Ziel ist, dass unsere Kundinnen und Kunden ein Produkt bekommen, das sie gern verwenden und das sich weiterentwickeln kann. Mit uns gemeinsam natürlich.

Über Hans-Peter Leithinger

Hans-Peter Leithinger leitet den Bereich Project Management & Agile Services mit acht Mitarbeiter:innen an zwei Standorten. Er hat das Masterstudium für Webwissenschaften an der JKU Linz absolviert und ist seit 2021 bei smartpoint (vormals dataformers) tätig. Der 36-Jährige lebt mit seiner Frau in Linz, bezeichnet sich selbst als “stets neugierig” und liebt Brettspiele.

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Richard Pfeiffer

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